Kommissionierfehler sind kostspielig. Wenn mehr Artikel versendet werden als ursprünglich bestellt wurden mag sich der Kunde freuen aber es hat negative Auswirkungen auf den Gewinn und die Genauigkeit des Lagerbestandes.
Werden weniger oder falsche Artikel kommissioniert und versendet ist der Kunde verärgert, zeitaufwändige und kostenspielige Retouren müssen abgewickelt werden, der Lagerbestand muss korrigiert werden und die richtige Ware muss erneut kommissioniert und versendet werden.
Selbstverständlich sind alle Prozesse bei denen Menschen involviert sind auch anfällig für menschliche Fehler. Hundertprozentige Genauigkeit über den gesamten Arbeitstag hinweg zu leisten ist praktisch unmöglich.
Durch eine Reduzierung der Fehlerquote verbessern Sie aber mit Sicherheit die Rentabiliät Ihres Lagers und auch die Kundenzufriedenheit, samt Synergieeffekte.
Die Frage die sich stellt ist also: Wie reduziere ich die Fehlerquote bei der Kommissionierung?
Schritt eins: Messen
Messen und erfassen Sie alle Fehler, die gemacht werden und vor allem auch wo sie gemacht werden. So ermitteln Sie die Anzahl und den Prozentsatz der Fehler und auch die Schwachstellen im Lager, mit erhöhter Fehlerquote.
Anhand dieser Informationen lassen sich möglicherweise Muster erkennen und Sie können zielgerichtet Maßnahmen ergreifen. Wie z. B. zusätzliche Schulungen für betreffende Mitarbeiter.
Wenn Sie die Daten zu den Kommissionierfehlern consequent sammeln und analysieren, haben Sie schon einen großen ersten Schritt zur Reduzierung von Kommissionierfehlern im Lager getan.
Schritt zwei: Engagement generieren
Die Erfassung und Analyse von Kommissionierfehlern ist in jedermanns Interesse. Dabei ist es besonders wichtig, diesen Punkt Ihrer Belegschaft genau zu vermitteln. Nur so haben Sie die volle Unterstützung Ihrer Mitarbeiter.
Betonen Sie, dass Sie als Team zusammenarbeiten, um Fehler zu reduzieren. Stellen Sie heraus, dass Sie den Ursachen auf den Grund gehen möchten um gezielt Verbesserungen herbeiführen zu können.
Schaffen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre, dass sich Ihre Belegschaft sicher fühlt und verantwortungsbewusst mit Fehlern umgeht, damit diese schnell korrigiert werden können.
Hören Sie sich auch das Feedback Ihrer Kommissionierer an. Sie sind an der Quelle und können die Schwachpunkte im Prozess eher identifizieren. Sie haben sicherlich auch Verbesserungsvorschläge anzubieten, um die Fehlerquote zu reduzieren.
Schritt drei: Schaffen Sie eine gute Arbeitsumgebung
Die Umgebung in der wir arbeiten, hat einen deutlichen Einfluss auf unsere Stimmung und somit auch darauf, wie gut wir arbeiten. Was können Sie an der Lagerumgebung zugunsten Ihrer Mitarbeiter verbessern?
Gute, komfortable sanitäre Anlagen, ein sauberes, ordentliches Lager mit guter Beleuchtung, Bodenbelag auf den Laufwegen im Lager – all diese kleinen Veränderungen und Aufwertungen machen den Unterschied. Das trägt sicherlich zur Motivation bei und motivierte Mitarbeiter machen weniger Fehler.
Schritt vier: Tauchen Sie tief in Ihre Prozesse ein
Wie lange ist es her, dass Sie die Prozesse in Ihrem Lager mit einem kritischen und objektiven Auge betrachtet haben?
Indem Sie tief in die Abläufe Ihres Betriebs eintauchen, können Sie durchaus Bereiche identifizieren, die verbessert werden können. Das betrifft nicht nur die Reduzierung der Kommissionierfehler, sondern auch andere Bereiche.
Nur weil etwas schon immer so gemacht wurde, heißt das nicht, dass es nicht in Frage gestellt und der Prozess untersucht werden sollte.
Gehen Sie alle Schritte durch, verbringen Sie Zeit im Lager, sehen Sie genau, wie jeder Schritt funktioniert und - ganz wichtig - sprechen Sie dabei mit Ihrem Team. Auch hier haben sie vielleicht einige gute Ideen, die umgesetzt werden können.
Schritt fünf: Führen Sie ein Prüfsystem ein
Eine Methode zur Fehlerreduzierung ist die Einführung eines Prüfsystems, so dass alle kommissionierten Waren einen zweiten Prüfprozess durchlaufen.
Diese zusätzliche Stufe im Prozess kann sich aber auch als kontraproduktiv erweisen, wenn sie zuviel Zeit beansprucht.
Alternativ könnten Stichprobenkontrollen effizienter sein. So werden zumindest einige Fehler erkannt. Zudem arbeiten Ihre Mitarbeiter aufmerksamer im Hinblick auf Stichprobenkontrollen.
Schritt sechs: Verstehen, wann und wo Fehler auftreten
Nicht alle Fehler werden bei der Kommissionierung gemacht. Schauen Sie auch beim Wareneingang und beim Versand genau hin. Es kann durchaus sein, dass ein Teil der Fehler nicht auf die Kommissionierung zurückzuführen ist, also untersuchen Sie jede Stufe, vom Wareneingang bis zum Warenausgang.
Schritt sieben: Die richtige Ausstattung haben
Wir haben bisher über Fehler gesprochen, die auf Menschen und auf Prozesse zurückzuführen sind. Aber wie ist Ihre Lager ausgestattet?
Wenn Sie nicht die richtige Lagerlösung für Ihre Anforderungen haben, Lagersysteme wie z. B. Palettenregale, wege- und zugriffoptimiert lagern schleichen sich schnell Fehler ein bzw. gestaltet sich die Kommissionierung wesentlich zeitintensiver.
Die Automatisierung hilft zum Beispiel, die Fehlerquote bei der Kommissionierung significant zu senken, da durch die Automatisierung der Unsicherheitsfaktor Mensch ausgeschlossen wird.
Zusammengefasst sind das sieben relativ einfache Schritte, um die Fehlerquote bei der Kommissionierung in Ihrem Lager zu reduzieren und somit die Effizienz und Rentabilität Ihres Unternehmens zu verbessern.
Wenn Sie mit Ihrem Team über zielgerichtete Lagerlösungen sprechen möchten, insbesondere wenn Sie über eine Automatisierung nachdenken, dann sprechen Sie uns an.